Ludescher fährt zur EM nach Ungarn

Für Johannes Ludescher steht das nächste große Turnier unmittelbar bevor. Ab Montag nimmt der einzige Vorarlberger im Team des Österreichischen Ringsportverbandes (ÖRSV) bei der Europameisterschaft in Ungarn teil. Der 29-jährige Freistilspezialist wird im Schwergewicht auf die Matte gehen.

Die Vorbereitung auf die kontinentalen Titelkämpfe sei durchwachsen gewesen, so Jörg Helmdach. Eigentlich hätte Ludescher schon im Jänner mit seinem Trainingsprogramm beginnen sollen. Doch Verletzungen und eine Coronaerkrankung sorgten für eine rund einmonatige Zwangspause. Im Februar konnte er dann auf die Matte schreiten. Bei seinem einzigen Turnier vor der EM schied der Vorarlberger beim Ranglistenturnier in Istanbul bereits nach einem Kampf gegen den Russen Atsamaz Tebloev vorzeitig aus. Es folgten internationale Lehrgänge in Aschaffenburg (Bayern) und Saarbrücken (Saarland) „Da ging es schon zur Sache“, gab es laut Ludescher jeweils täglich kurze Einheiten. Sicherlich hätte sich der Kaderathlet die eine oder andere Turnierteilnahme mehr gewünscht. Vor der EM stand nun primär die Regeneration im Fokus, um fit und ausgeruht in die Wettkämpfe zu starten.

Für Bundestrainer Jörg Helmdach bleibt derweil Johannes Ludescher eine Wundertüte. Im letzten Lehrgang kugelte sich das Vorarlberger Schwergewicht sogar einen Finger aus. „Ludi ist trotzdem gut drauf. Normalerweise können nach so einer Vorbereitung nur die besten Kämpfe herauskommen“, kann Helmdach keine Prognose für Ludescher abgeben. „Wir haben in den für uns zur Verfügung stehenden Trainingseinheiten viel aus ihm herausgeholt.“ Drei Nationen fehlen: Neben der Ukraine sind auch die gesperrten Nationen Russland und Belarus nicht dabei. Mit Geno Petriashvili, dem mehrfachen georgischen Weltmeister, Olympiateilnehmer Gennadij Cudinovic aus Deutschland sowie dem türkischen Bronzemedaillengewinner von Tokio 2021, Taha Akgul, gibt es wahre Topleute im Schwergewicht. „Ob es reicht, um vorne reinzurutschen, müssen wir sehen. Da lassen wir uns einfach überraschen“, so Helmdach. „Ludi braucht das nötige Losglück. Das wird alles kein Selbstläufer“, betont der Bundestrainer abschließend. Der Bundesligaringer des KSK Klaus startet am Dienstag mit seinem Wettkampf in der ungarischen Hauptstadt.

Archivbild: Johannes Ludescher (links) wird von Bundestrainer Jörg Helmdach in Ungarn betreut. © ÖRSV