Wacker geschlagen bei Kadetten-EM in Samokov

Bei der Kadetten-Europameisterschaft im bulgarischen Samokov sind zwar alle vier Teilnehmer des Ringsportverbands Vorarlberg vorzeitig ausgeschieden, doch zieht der hauptamtliche Landestrainer und ÖRSV-Nationaltrainer Kai Nöster trotzdem ein positives Resümee nach den kontinentalen Titelkämpfen.

Sarah Lins (49 kg) hatte mit Violette Biruikova überhaupt kein leichtes Los gezogen. Von der ersten Sekunde an übte die Russin Druck aus und siegte am Ende technisch-überlegen gegen die Athletin des KSK Klaus. „Der Leistungsunterschied war nicht zu übersehen. Allerdings hat uns die gesamte Vorbereitung wegen Corona nicht gerade optimal in die Karten gespielt“, bringt es Nöster auf den Punkt. „Dass die Russin eindeutig besser war, war zu erwarten“, verweist der Coach aber auch auf die Begleiterscheinungen von Sarah Lins. Schließlich war es für die junge Athletin ihr erster Auftritt bei einer EM. Mit ihren erst 15 Jahren war sie mit Abstand die Jüngste im Teilnehmerfeld. Sie gehört noch zwei weitere Jahre dem Kadettenbereich an.

Ein ähnliches Schicksal erlebte auch ihre Vereinskollegin Emilia Hartmann, die im Limit bis 61 Kilo auf die Matte ging. Auch sie zog mit Viktoriia Khusainova ein schweres Los. Auch sie musste ihren einzigen EM-Kampf vorzeitig nach technischer Überlegenheit der Russin vorzeitig beenden. „Auch bei Emilia waren die Ansätze da. Das gilt es nun zu verbessern und stetig auszubauen“, so Nöster. Hartmann sei ebenfalls aufgeregt gewesen. Künftig sollen mehr Trainingslager alle RSVV-Ringerinnen im Kadettenbereich auf ein höheres Niveau bringen. „Das ist mein Ziel“, verweist Nöster hierbei auf die Jeannie Kessler (Klaus) und Florine Schedler (Wolfurt), die beispielsweise zu regelmäßigen Trainingslagern nach Deutschland fahren.

Bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten gab es zwar ebenfalls zwei Niederlagen, die aber allesamt nicht hoch ausfielen. Im Limit bis 65 Kilo musste sich Linus Häusle (KSV Götzis) dem Griechen Sotirios Koutelis mit 0:6-Wertungspunkten geschlagen geben. „Es war eine qualitativ starke Gewichtsklasse. Linus hat viel probiert, hat die Angriffe des Gegners immer versucht abzuwehren“, so Nöster. Er sei von Häusle angenehm überrascht gewesen. „Das gibt ihm trotzdem jede Menge Auftrieb für die künftigen Aufgaben.“

Ein knappes Ergebnis lieferte auch Leonhard Junger (KSK Klaus) im Schwergewicht bis 110 Kilo gegen den Türken Hasan Akalin. Bei seiner 0:6-Niederlage hat er im Boden nichts zugelassen. „Lenni hat sich gewehrt und im Stand bis zur Pause ordentlich mitgerungen. Dass er über die volle Zeit mithielt und bissig war, hat mich sehr gefreut“, so Kai Nöster über den Klauser.

„Mit den gezeigten Leistungen bin ich sehr zufrieden. Das Gesamtpaket hat einfach gepasst. Damit gehört für mich auch die Pünktlichkeit, das Auftreten, die Disziplin und auch die Einstellung zum Kampf dazu. Wir haben das Fundament bereits geschaffen. Darauf können wir uns verlassen“, macht Nöster deutlich. Kein RSVV-Ringer kam allerdings in den Genuss einer Repechage (Hoffnungsrunde). „Das kannst du eben nicht beeinflussen.“

Bild: Das RSVV-Team bei der Kadetten-EM in Bulgarien: Linus Häusle, Kai Nöster, Sarah Lins, Emilia Hartmann und Leonhard Junger (v.l.) © RSVV/Nöster