Beachwrestling

Seit Anbeginn wird der Ringkampf auf allen Kontinenten in traditionellen Formen auf bloßer Erde, auf Sand oder auf Spänen durchgeführt. Bis in die heutige Zeit fesseln diese Formen des Ringkampfes mit einfachen Regeln ein zahlreiches Publikum. Deshalb hat das Präsidium der FILA beschlossen, Regeln für eine Form des Ringkampfes zu erstellen, die ohne technische Mittel überall praktiziert werden kann, die Elemente dieser traditionellen Ringkampfarten übernimmt und als Beach Wrestling bezeichnet werden soll.

Die Modesportart Beachvolleyball macht zurzeit von sich reden. Warum sollten wir Ringer es nicht auch mal versuchen, draußen in freier Natur unseren Sport auszuüben. Hier bieten sich in den Erholungsgebieten die meist vorhandenen Volleyballfelder als Mattenersatz geradezu an, eine breite Bevölkerungsschicht auf unseren Sport aufmerksam zu machen. Dabei können die Zuschauer und Zuschauerinnen selbst, ob Kind oder Erwachsene, im Rahmen eines Anfängerturniers ebenfalls ihre Kräfte messen, was die beste Werbung für den Ringsport wäre. Da in den Sommermonaten, wie Juli und August, die normalen Mattenturniere sowieso Mangelware sind, sollte man die Gelegenheit nutzen, sich den in den Badegebieten angesammelten Menschenmassen zu präsentieren. An Zuschauern wird es dabei bestimmt nicht fehlen, da die meist gelangweilten Badegäste sich geradezu nach Abwechslung an den Stränden sehnen. Beach Wrestling sollte deshalb die Devise heißen! Packen wir es an, eine weitere Möglichkeit der Werbung für unseren geliebten Ringsport, wenn wir an unseren alten Zöpfen nicht ersticken wollen. Hier hat der URC Mäder mit dem Beach Wrestling Turnier 2010 die Vorreiterrolle für Österreich übernommen.

Diese Form des Ringkampfes soll dazu dienen, den Ringkampf zu popularisieren, die Ausübung dieser Sportart in Ländern zu ermöglichen, die über geringe finanzielle und materielle Mittel verfügen, Ferienclubs auf eine spielerische und natürliche Aktivität aufmerksam zu machen, den nationalen Verbänden eine neue Aktivität anzubieten, die den Ringkampf in ihren Ländern beleben kann und Sponsoren durch eine neue attraktive und populäre Disziplin auf den Ringkampf aufmerksam machen.

Regeln

Die Regeln sehen drei Altersklassen vor: 10 – 15 Jahre Kadetten, 16 – 20 Jahre Junioren, 21 Jahre und älter Senioren. Diese Altersklassen gelten auch für Frauen.

Bei den Gewichtsklassen unterscheidet man zwischen einer leichten Kategorie und einer schweren Kategorie. Damit ein schneller Ablauf garantiert ist, gibt es kein Wiegen. Die Einteilung erfolgt entsprechend der Korpulenz der Teilnehmer, um so schnell wie möglich die ideale teilbare Anzahl zu erreichen.

Die Wettkämpfe werden unterteilt in Turniere für alle ohne Mitgliedschaft oder Lizenz und Turniere oder Meisterschaften für Mitglieder von Kampfsportvereinen sowie eines nationalen Verbandes.

Die Wettkampfkleidung besteht für Männer aus einer Badehose. Für Frauen aus einem ein- oder zweiteiligen Badeanzug.

Die Kampffläche besteht aus einem Kreis von 6 Metern Durchmesser auf Sand. Wobei genügend Schutzraum aus Sand vorhanden sein muss. Eine Kampfrunde dauert maximal 3 Minuten. Die Wettkämpfe basieren auf direkter Eliminierung.

Nach der Einteilung in die Kategorien (Alter/Statur) erhält jeder Ringer der Kategorie eines der Bänder, die von 1 an aufwärts nummeriert sind, (unterschiedlich für jede Kategorie), welches er am Fußgelenk anbringt. Nach jedem Kampf übergibt der Verlierer sein Band an den Kampfrichter. Die Entscheidungen des Kampfrichters sind unwiderruflich.

Beach Wrestling wird nur im Standkampf ausgeführt. Der Sieg kann auf folgende Weise errungen werden: Durch Schultersieg, wenn ein Ringer mit beiden Schultern den Boden berührt. Durch Wurf, wenn es einem Ringer gelungen ist, dass der Körper seines Gegners zweimal den Boden berührt. Während der Aktion darf der Angreifende ein oder beide Knie auf den Boden setzen. Durch Heraustreten aus der Wettkampffläche, wenn es einem Ringer gelungen ist, dass der Fuß seines Gegners zweimal aus der Wettkampffläche heraus gerät. Bei einem Wurf, der außerhalb der Wettkampffläche endet. Durch Kampfrichterentscheid wird der aktivere Ringer zum Sieger bestimmt, wenn am Ende der 3 Minuten keiner der beiden Ringer eine Aktion durchgeführt hat. Verboten sind Fußtritte oder Faustschläge, Angriffe auf das Gesicht oder die Haare, Einreiben des Körpers mit fettenden oder gleitenden Substanzen und Griffe, die zu einer Verrenkung führen können.

In beiden Klassen werden ein 1., ein 2. und ein 3. Platz vergeben. Die beiden Ersten jeder Kategorie können einen Kampf zur Ermittlung des absoluten Siegers des Turniers austragen.

Dies sind die Grundregeln des Beach Wrestlings und werden von den Veranstaltern mehr oder weniger auf die regionalen Bedingungen angepasst.