Johannes Ludescher in der Ukraine
Ende Februar nimmt der Vorarlberger Johannes Ludescher (links im Bild) an einem Turnier in der Ukraine teil. Seit vergangenen Sonntag ist der Schwergewichtler des KSK Klaus bereits in Kiew, um sich bei einem intensiven Trainingslager nicht nur auf dieses sportliche Event vorzubereiten. Sein eigentliches Ziel rückt immer näher: Die Olympiaqualifikation vom 18. bis 21. März in Budapest.
Zwei Turniere hat Johannes Ludescher bereits im Sportjahr 2021 absolviert. Nach Nizza schaffte der Schwergewichtler bei seinem jüngsten Auftritt in Milicz (Polen) einen guten fünften Rang. Der Stockerlplatz war zum Greifen nahe. „Ludi hat sich im konditionellen Bereich gut entwickelt. Er kann mit der Spitze mithalten. Allerdings fehlen noch die Big-Points. Das heißt: Ludi muss bei guten Situationen, die sich für ihn ergeben, einfach punkten. Ich wünsche mir, dass er sich mehr zutraut“, so die Erkenntnis von ÖRSV-Sportdirektor und Freistil-Bundestrainer Jörg Helmdach. Die Voraussetzungen seien gegeben. „Wir brauchen aber ein positives Erlebnis. Wenn er diese Hürde genommen hat, kann er ganz vorne mitkämpfen.“ Dabei spielt es für Helmdach überhaupt keine Rolle, ob Ludescher im Trainingslager oder beim anschließenden Turnier zündet. „Im Training klappt schon vieles.“
Auch RSVV-Landestrainer Kai Nöster ist die enorme Entwicklung seines Schützlings nicht entgangen. Seit 14 Monaten gehört Ludescher bereits dem österreichischen Bundesheer an, kann sich somit als Leistungssportler voll und ganz auf sein Training konzentrieren. „Ludi hat schon jetzt ein enormes Selbstbewusstsein bekommen. Doch er muss es nur noch auf der Matte umsetzen“, bringt Nöster nochmals den Kampf gegen den Deutschen Gennadij Cudinovic auf den Plan, als Ludescher in Nizza zwar mit 1:0 führte, aber sich dann mit 1:3 geschlagen geben musste. „Er kann ihn ganz klar besiegen.“ Sowohl Nöster als auch Helmdach sind sich in einem Punkt einig: Ludescher ist kurz davor, dass für ihn auf internationaler Bühne die Türe weit aufgeht.
Johannes Ludescher selbst freut sich über seine Entwicklung. „Ich spüre das Jahr im Bundesheer. Kondition, Kraft und Ausdauer – alles wird besser“, so die ÖRSV-Hoffnung aus dem Ländle. Dabei will er bei den Kämpfen nicht nur reagieren, sondern auch agieren. „Das ist der große Unterschied“, hebt er hervor. In der Ukraine will der Kaderathlet nicht nur Selbstvertrauen tanken, sondern weiterhin hart an sich arbeiten. Eine große Unterstützung ist hier auch Jörg Helmdach. „Das passt einfach. Er sieht, wo ich am meisten Potential habe, wo mit kleinen Veränderungen große Schritt erzielt werden können“, betont Ludescher.
Rund vier Wochen sind es noch bis zum ersten Qualifikationsturnier auf europäischer Ebene. „Ludi fängt langsam an zu realisieren, dass hier noch mehr geht. Konditionell schafft er sechs Minuten durchzuringen. Ich hoffe, dass für ihn in der Ukraine der Knoten platzt“, so Helmdach abschließend.
© ÖRSV