Sportwissenschaftlerin Lena Schwarz zum ersten Mal auf der Matte

Wer noch nie mit dem Ringkampfsport in Berührung kam, wird beim ersten Anblick wohl etwas verdutzt schauen. Muskuläre und athletische Männer wälzen sich verschwitzt am Boden herum und werfen ihren Gegner mit Karacho auf die Matte. Ringen ist nicht nur die älteste Sportart der Welt, sondern wer sich einmal genauer damit befasst auch einer der herausragenden und spektakulären Kampfsportarten überhaupt. Lena Schwarz, Sportwissenschaftlerin am Olympiazentrum Vorarlberg und im Sportgymnasium Dornbirn, erfuhr eben dieses Erlebnis.

Schwarz folgte einer Einladung von Kai Nöster, hauptamtlicher Landestrainer des Ringsportverbands Vorarlberg. Schon vor ihrem ersten Auftritt auf der Matte machte sie sich so ihre Gedanken: „Für mich als Nicht-Kampfsportlerin ist es auf jeden Fall etwas Neues.“ Ihr sei klar gewesen, dass sie sich dann doch ein wenig überwinden müsse. „Ob ich das überlebe?“ Schon vorweggenommen: Die Trainingseinheit überstand sie schadlos.

Für die Sportwissenschaftlerin war das gemeinsame Training im Ringerleistungszentrum Götzis das allererste Mal überhaupt. Denn für sie waren die Sportart und die meisten Personen auf der Trainingsmatte unbekannt. Doch das Eis brach schnell. „Alle waren wirklich sehr hilfsbereit und haben mir einige der ringerspezifischen Griffe beigebracht“, erzählt sie. Es sei eine andere Art der Belastung gewesen, also „anders anstrengend“ als Schwarz es sonst kennt. So wurde sie auch mit den so typischen Nebenwirkungen der Ringerinnen und Ringer vertraut: Wenig Luft in der Halle und viel Schweiß. Denn wer beim Ringen nicht ins Schwitzen kommt, macht definitiv etwas verkehrt. Mit vollem Ganzkörperkontakt und ohne weitere Hilfsmittel geht es beim Ringen zu. Die 28-Jährige hatte überhaupt keine Erfahrungen. Für sie sei schon das „Hinfallen“ auf die Matte nach einem Schulterschwung ein seltsames Gefühl gewesen. Dennoch zog sie nach der intensiven Trainingsstunde trotzdem ein positives Fazit. „Jetzt im Nachhinein ist es verständlich, dass die Athletinnen und Athleten enormen Spaß an ihrer Sportart haben. Auch ich hatte viel Freude daran, das Gelernte umzusetzen, so gut es eben ging.“ Die Sportwissenschaftlerin attestiert den Ringern allgemein eine super Gemeinschaft und eine starke Gruppenmotivation. „Ich bin dankbar, die Möglichkeit genutzt zu haben, um mir ein besseres Bild von dieser Sportart und das Gefühl für deren Bewegungen zu bekommen.“ Insgeheim sei sie froh, wieder etwas von den jungen Talenten des Sportgymnasiums, die persönlich dafür brennen, gelernt zu haben.

Selbst Kai Nöster war vom Auftritt und der Neugierde Lena Schwarz überrascht. „Ich finde es super, dass sie meiner Einladung gefolgt ist und mittrainiert hat. Nun kann sie sich genau darunter etwas vorstellen.“ Ringen sei zwar ein knallharter Sport, doch sei der Respekt der Sportler untereinander hoch anzurechnen. Lena Schwarz ist übrigens für die Koordination und Betreuung der O3-Sportler des Sportgymnasiums Dornbirn verantwortlich. Sie trainiert mit den Nachwuchstalenten Kraft und Athletik. Sie ist Bindeglied zwischen Trainern, Athleten und der Schule.

Bild: Sportwissenschaftlerin Lena Schwarz © Olympiazentrum Vorarlberg