Anstrengender Lehrgang in Heidelberg

Die Hiobsbotschaft erreichte die Freistilringer auch beim internationalen Lehrgang in Heidelberg (Deutschland): Das Aus der U23-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere. Die Austragung der Titelkämpfe war für viele Ringer noch ein Lichtblick, eine Perspektive im wohl chaotischsten Sportjahr überhaupt. Davon betroffen sind auch Florine Schedler (URC Wolfurt) und Simon Hartmann, die mit aller Wahrscheinlichkeit dabei gewesen wären. Der Klauser stand jüngst mit seinem Vereinskollegen Johannes Ludescher in Baden-Württemberg auf der Matte.

„Ich habe so auf die WM in Finnland gehofft“, ist die Enttäuschung bei Simon Hartmann weiterhin anzusehen. Schon das erste Highlight in diesem Jahr, die Heim-U23-EM in Wals fiel der Corona-Pandemie zum Opfer, jetzt auch die Junioren-WM. „Wir Ringer betreiben einen so enormen Aufwand, trainieren das gesamte Jahr auf solche Großereignisse hin und es findet kein Turnier statt. Unser Sport lebt von Wettkämpfen und Meisterschaften dieser Art“, fühlt sich Hartmann schon wie ein Hobbysportler. Glücklicherweise finden noch Trainingslager statt wie jüngst in Heidelberg.

Rund 50 Ringer kamen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammen. Zweimal wurde täglich trainiert, den Athleten alles abverlangt. Auch Johannes Ludescher kam in der Universitätsstadt immer wieder an seine Grenzen. Besonders die Trainingskämpfe hatten es ihm besonders angetan. „Ich hatte gute Gegner, hier lerne ich am meisten“, verweist er dabei auf ein Duell gegen den Iraner Asghar Laghari, der in dieser Saison für den Bundesligisten RKG Reilingen-Hockenheim auf die Matte geht. Der Schwergewichtler aus dem Ländle besiegte seinen Trainingspartner mit 6:0-Wertungspunkten. Als Kai Nöster, hauptamtlicher Landestrainer des RSVV, davon hörte, klatschte er Beifall. Ludescher selbst hatte bei dieser internationalen Maßnahme auch adäquate Trainingspartner. „Jeden Tag gab es knackige Einheiten. Ja, in Heidelberg ging es schon ans Eingemachte.“

Für ÖRSV-Sportdirektor und Bundestrainer Freistil Jörg Helmdach seien solche Maßnahmen besonders wertvoll. „Ich bin sehr dankbar und würde mir wünschen, dass solche Trainingseinheiten öfter veranstaltet werden.“ Gerade in Corona-Zeiten sind Flugreisen und Lehrgänge – egal wohin – mit einem gewissen Mehraufwand zu leisten. Von daher zieht Helmdach ein mehr als positives Fazit nach dem Auftritt der österreichischen Athleten. Denn neben Ludescher und Hartmann war auch die Walser Gabriel Janatsch und Simon Marchl sowie Benjamin Greil und Timon Haselwander (beide RSC Inzing) mit dabei.

Bild: Johannes Ludescher (links) und Simon Hartmann in Heidelberg.
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