Vorarlberger Kampfrichter leiten Finale in Telfs

Wenn sich an den beiden folgenden Samstagen der A.C. Wals und der RSC Inzing im Finale der Sport 2000-Bundesliga gegenüberstehen, bleibt die Stimmung vollständig aus. Auch wenn es sportlich kein Team aus dem Ländle geschafft, so ganz ohne Vorarlberger Beteiligung geht es nicht: Sebastian Straßbauer (Wolfurt) und Norbert Ratz (Hörbranz) gehören dem Kampfgericht in Telfs an.

Es sollte der krönende Abschluss einer Saison werden, die bedingt durch die pandemische Lage für jeden Verein Einschnitte brachte. Ohne Zuschauer und ohne großes Tamtam finden die Kämpfe statt. Primär können beide Vereine nur die Liveübertragung per Internet setzen. „Leider wird es ohne Emotionen zugehen. Es ist schon traurig, dass keine Zuschauer dabei sein dürfen“, sagt Sebastian Straßbauer, der in Telfs als Mattenpräsident eingesetzt wird. Sind es doch die Ringerfans, die ihre Athleten pushen und bei spektakulären Aktionen auf der Matte zujubeln. Für Straßbauer ist es mittlerweile der vierte Einsatz in einem Bundesligafinale. Als Norbert Ratz auf die Frage angesprochen wird, wie oft er denn schon bei einem Endkampf um die österreichische Mannschaftsmeisterschaft dabei war, lachte der Hörbranzer nur: „Ich müsste nachschauen. Ich kann es leider nicht auswendig sagen.“ Ratz gehört zu den erfahrenen Referees in Österreich. Seit 1990 leitet er Kämpfe, auch international, und ist damit am längsten im ÖRSV dabei. Auch für ihn wird es hoffentlich einmalig bleiben, einen Kampf ohne Publikum zu leiten.

Schon bei der gemeinsamen Fahrt beginnen beide mit der Kampfvorbereitung. Mit dabei ist auch Stefan Lins (Mäder), der als vierter Offizieller beim ersten Finalkampf eingesetzt wird. Er kommt nur dann zum Vorschein, falls das Kampfgericht grob fahrlässig eine Fehlentscheidung treffen würde. Vor Ort treffen sie dann auf Klaus Riederer. Der Innsbrucker fungiert als Punktrichter. „Ich freue mich auf die Kämpfe“, so Straßbauer, während Norbert Ratz das erste Finale ganz nüchtern betrachtet: „Unser Druck ist weg, da es keine volle Hütte gibt. Für uns gibt es aber trotzdem nur Rot und Blau. Wir können ganz entspannt nach Tirol anreisen.“